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Der Aussage des ersten Beigeordneten der Stadt, Paul Ketzer, Kinder, die keinen Kita-Platz in ihrem Ortsteil bekommen hätten, könnten freie Plätze in anderen Ortsteilen nutzen, erteilten sie eine klare Absage. „Kita-Tourismus“ sei keine Alternative zu einem Kita-Platz im nahen Wohnumfeld der Kinder. Zudem lasse solches Ansinnen „Innovation City“, die „knallgrünen“ Wahlversprechen des Oberbürgermeisters Tischler und den vom Stadtrat ausgerufenen „Klimanotstandes“ als Farce erscheinen. Auch Parkplätze, kindgerechte Radwege und ÖPNV Verbindungen zu den Kindergärten in Kirchhellen würden fehlen. „Die Stadt Bottrop hat das Problem der fehlenden Kitaplätze durch die maßlose Bebauung in Feldhausen und Kirchhellen in den letzten Jahren selbst herbeigeführt und nun sollen wir Eltern die Fehlplanungen mit Elterntaxis ausgleichen. So etwas lassen wir uns nicht länger gefallen“, erklärt Bernd Maaßen, Mitorganisator der Protestaktion.

Die Initiative kritisiert weiterhin die Vergabepraxis für die spärlichen Kitaplätze. So könnten Eltern sich nicht auf ein Jobangebot bewerben, wenn sie keinen Betreuungsplatz hätten, betont die Initiative Feldhausen. Anderseits bekämen sie keinen Betreuungsplatz, wenn sie zum Zeitpunkt der Antragstellung kein Arbeitsverhältnis nachweisen könnten. Eltern, die auch Kitas in anderen Kirchhellener Ortsteilen als Alternative angegeben hatten, hätten beim letzten Vergabeverfahren auch dort aus den o.g. Gründen keinen Betreuungsplatz bekommen. Hier müsse, so die Initiative, das Vergabeverfahren dringend nachgebessert werden. Die Stadt sei verpflichtet jedem Kind einen Betreuungsplatz anzubieten.

Darüber hinaus beanstandet die Initiative Feldhausen auch die Statistik des neuen Kindergartenbedarfsplans. Zum einen seien, so die Initiative, die in der Umsetzung befindlichen Neubaugebiete in Kirchhellen und Feldhausen nicht mit eingerechnet worden. Die Kinder aus diesen Neubaugebieten würden die prekäre Situation der zur Verfügung stehenden Kitaplätze weiter verschärfen, denn zur Zeit stehe kein einziger freier Kitaplatz in Kirchhellen, Grafenwald oder Feldhausen zur Verfügung. Im Gegenteil: die meisten Kitas seien überbelegt! Zum anderen gehe die Stadt Bottrop bei Ihrer Kita-Bedarfsplanung davon aus, dass nur 35% der Kinder unter 3 Jahren einen Betreuungsplatz in Anspruch nehmen würden. „Das passt nicht zur gesellschaftlichen Realität und bringt Familien in Not, die keinen Kitaplatz bekommen“, erklärte Bernd Maaßen, Sprecher der Initiative Feldhausen und selbst Vater von drei Kindern.

Betroffene Mütter, die telefonisch ein persönliches Gespräch mit Paul Ketzer zur Darstellung der Stadt führen wollten, seien von Ketzers Vorzimmer aufgefordert worden eine E-Mail zu senden. „Bürgernah“, dies macht die Initiative deutlich, sei eine solche Verfahrensweise nicht.